Bayerischer Landesjugendchor beeindruckt mit außergewöhnlichem Herbstprogramm in der Musikhochschule für Musik und Theater München. „Sehr gute Solisten, ein unglaublich facettenreicher Chorklang und ein charismatischer Dirigent.“, bringt es eine Besucherin auf den Punkt. Das Jahreskonzert ist alljährlich der Höhepunkt, bei dem Bayerns Auswahlensemble zeigt, wo es steht.
Das Programm vereinte drei unterschiedliche Werke, die sich sowohl mit der Vergänglichkeit also auch dem Neuanfang beschäftigten. Hubert Parrys „Lord, let me know mine end“ ist geprägt von der Flüchtigkeit des menschlichen Daseins und endete mit einem sehnsüchtigen Gebet voller barocker Seufzermotive in dunkler Klangsprache. Das nachfolgende „Hora est“ von Felix Mendelssohn Bartholdy war dann mehr ein Weckruf „Die Stunde ist für uns schon gekommen, vom Schlafe aufzustehen und geöffnet wurden unsere Augen, zu Christus aufzustehen, denn das wahre Licht leuchtet am Himmel.“ Angelehnt an die altitalienische Mehrchörigkeit schaffte der Chor unter der Leitung von Gerd Guglhör ein eindrucksvolles Klangemälde. Überzeugend auch der Solist, der Bariton Gabriel Rupp aus den Reihen des Chores. Als letztes Stück wählte der erfahrende Dirigent das während des zweiten Weltkriegs entstandene Requiem von Maurice Duruflé. Hier begleitete Peter Kofler an der Orgel den Chor sehr nuanciert und die beiden Solisten Nina Schumertl, Mezzosopran und Gerrit Illenberger, Bariton, ebenfalls beide Mitglieder der Bayerischen Chorakademie, glänzten. Das Stück endet zart und sphärisch „In paradisum“ mit den vom Himmel herabsteigenden Engeln, die gekommen sind, die Verstorbenen ins Paradies zu geleiten. Auch hier überzeugte der Chor und die erfolgreiche Arbeit der Stimmbildner Tanja und Hartmut Elbert und Manuela Dill wurde eindrucksvoll demonstriert. Durchs Programm führte fachlich sehr fundiert und charmant eine ehemalige Sängerin des Chores, Anna Rottenfußer.
Fotos: Flo Huber Fotografie & Film
