Musicmap ist ein optisch wie technisch eindrucksvoller Versuch, die Zusammenhänge in der Welt der populären Musik chronologisch wie thematisch zu visualisieren, aber auch anhand von konkreten Beispielen erlebbar zu machen.
Hat man die Werbung für das Fine-Arts-Poster weggeklickt, sieht man sich auf der Homepage einer Vielzahl von Genrebegriffen gegenüber, hinter denen eine Skyline hervorlugt.
Die Informationstiefe der Website lässt sich auf verschiedene Weise erkunden. Ein Klick auf „Jazz“ öffnet im linken Fenster einen kompakten englischsprachigen Beschreibungstext. Darunter führt ein weiterer Klick auf „Genres“ zu einer chronologischen Auflistung der gängigsten Stilistiken. Wählt man hier beispielsweise „Bebop“ aus, erscheint von rechts eine Playlist mit typischen Stücken und Interpreten, meist als eingebettete YouTube-Videos. Ein Klick auf „Playlist“ gibt den Blick frei auf einen kurzen Beschreibungstext über „Bebop“.
Mit der ZOOM-Funktion kann aber auch in die Karte selbst eintauchen, um Zusammenhängen nachzuspüren. Mit dem Scrollrad der Maus oder über die Plus- und Minus-Symbole am unteren rechten Rand kann man die Ansicht vergrößern und es erschließen sich Ausprägungen der einzelnen Richtungen und eine Unzahl an Querverbindungen. Hat man ein spannendes Gebiet entdeckt, fokussiert ein Klick darauf die Ansicht auf die entsprechenden Querverbindungen.
So führt der Weg von „Soul Jazz/Jazz-Funk“ beispielsweise mitten hinein in den „Rap“: zum „Jazz-Rap“. Auch hier offenbart ein Klick gleich passende Beispiele. Wer dort Queen Latifah mit ihrem Song „U.N.I.T.Y.“ hört, braucht nicht einmal den Beschreibungstext, um Zusammenhänge selbst zu erkennen.
Auf einmal erhält die Skyline im Hintergrund neue Assoziationen: man kann sich die Musikerinnen und Musiker vorstellen, wie sie nach eigenem Wunsch zwischen den (Genre-)Häusern wechseln, dass sie vielleicht in dem einen Gebäude arbeiten, sich im anderen aber zuhause fühlen.
Für Musikbegeisterte eine unterhaltsame Quelle, die vom „Crossover Thrash“ bis „Darkwave“ die Tore zu völlig neuen Welten öffnen kann. Man muss ja nicht überall durchgehen…
Musicmap - "The Genealogy and History of Popular Music Genres from Origin till Present (1870-2016)"
