Arbeitstagung definiert klar die Zukunft der Musikberufe

15. Mai 2011

Musiker haben eine berufliche Zukunft. Darin waren sich alle Teilnehmer der Arbeitstagung des Bayerischen Musikrats am zweiten Maiwochenende 2011 in der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf zum Thema „Musikberufe und –ausbildung im Wandel“ einig. Wie diese berufliche Zukunft konkret aussieht, hängt jedoch wesentlich von der Vorbildung, der Fähigkeit zur Selbsteinschätzung, der Bereitschaft zur Mehrfachqualifikation, der eigenen Flexibilität und einem umfassenden Ausbildungsprogramm ab, das auf neue Entwicklungen unmittelbar reagiert.

In Vorträgen und in Arbeitskreisen erörterten Referenten und Teilnehmer die veränderten Ausbildungs- und Berufsfelder und formulierten in Arbeitskreisen Forderungen zur Verbesserung der bestehenden Situation und zur Vermittlung neuer Berufsfelder.

Konzentriert auf die Bereiche künstlerischer Berufe im Konzertwesen, musikpädagogische Berufe, Berufe in „Musikwirtschaft, Medien und Management“ sowie neue Einsatzbereiche für ausgebildete Musikfachkräfte beleuchteten die Arbeitskreise zahlreiche Aspekte zu differenzierten Anforderungsprofilen. 

Dabei wurde klar, dass zukünftige Musikberufe im Bereich der Vermittlung verstärkt zielgruppenorientierte Qualifizierungen erfordern. Nur so sei Qualität von der frühmusikalischen Förderung in den Kindertagesstätten über die Schulen bis hin zur Arbeit mit Senioren gewährleistet. Einmütig erklärten die Arbeitskreisleiter, dass diese neuen Anforderungen jedoch nur durch einen intensiven Ausbau der Studienangebote und Fortbildungen für zukünftige und bereits tätige Musikpädagogen zu erfüllen seien.

Gleiches gilt für die Musikausbildung an den Hochschulen. Nur ein sehr breit gefächertes Ausbildungsangebot, aufeinander aufbauende Qualifizierungsstufen und die frühestmögliche Verknüpfung von Lehre und Praxis führen zu einer auf den Einzelnen abgestimmten qualifikationsorientierten Weichenstellung und damit zu deutlich besseren Chancen im Beruf. Am Beispiel der Hochschule für Musik Nürnberg erfuhren die Teilnehmer, dass diese Anforderungen im Zuge der Umstellung auf Bachelor und Master bereits umgesetzt werden. 

Neu im Studienangebot sind auch Lehrveranstaltungen im Bereich Management, Marketing und Medienkompetenz für angehende Berufsmusiker. Die Veränderungen in den Berufsfeldern dieser Bereiche und in der Musikwirtschaft, aber auch im Bereich der Musikpädagogik erfordern diese Zusatzqualifikationen. Außerdem betonten die Experten, dass eine enge Vernetzungen und Kooperationen mit Institutionen und Medien des Musiklebens nötig seien, um im Beruf Stehenden dauerhaft Fortbildungsangebote unterbreiten zu können und im Gegenzug kompetente Kräfte vermitteln zu können. 

Christiane Franke

 

 

zurück