Staatsminister trifft sich mit Laienmusik-Präsidenten

Zu einem Gedankenaustausch zur Situation der bayerischen Laienmusik trafen sich Kunstminister Bernd Sibler und die Präsidenten und Geschäftsführer der bayerischen Laienmusikverbände am 04.02.2022 in einer Videokonferenz.

Staatsminister Sibler hob nochmals das Laienmusik-Hilfsprogramm hervor, das 2021 zum zweiten Mal aufgelegt wurde und die Chöre und Orchester erneut mit ca. 3,3 Mio. Euro unterstützen konnte. Zudem konnte mittlerweile erreicht werden, dass Kultur und Sport im Gleichklang Einschränkungen bzw. Lockerungen erhalten und somit für die Musikvereine eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Beginn der Corona-Pandemie erreicht werden konnte.

Die Berichte der Verbandspräsidenten zeigten bereits jetzt eine besorgniserregende Entwicklung bei den Mitgliederzahlen: Erste Chöre und Orchester haben sich aufgelöst, die meisten Vereine haben einen deutlichen Mitgliederrückgang zu verzeichnen. Zudem hat sich die Ehrenamtskrise weiter verschärft, weil viele Vorsitzende, Dirigenten und Chorleiter ihre Ämter niedergelegt haben, weil sie keine Motivation mehr aufbringen können, die sich ständig ändernden Regelungen in ihren Chören und Orchestern umzusetzen und ihre Mitglieder immer wieder auf´s Neue zu motivieren.

Als primäres Ziel für die nächsten Wochen definierten die Präsidenten den Restart an den Schulen. Beginnend mit Chor- und Instrumentalklassen und dann mit jahrgangsübergreifenden Schulorchestern und -chören soll die Musik wieder in den Schulen möglich gemacht werden. „Es ist keinem Schüler zu erklären, warum am Vormittag in der Schule selbst in großen Räumen nicht musiziert und gesungen werden darf, wenn dies am Nachmittag in den Vereinen möglich ist. Wir verlieren derzeit 2 – 3 Jahrgänge, die wir für das aktive Musizieren gewinnen könnten“, fasst Dr. Paul Wengert die derzeitige Situation zusammen „Wir müssen gemeinsam – Verbände und Kunstminister – auf den Kultusminister Prof. Piazolo zugehen, um ihn für die Musik zu gewinnen“.

Staatsminister Sibler sicherte seine Unterstützung zu und wird im Kunstministerium ein Restartprogramm v.a. für Kinder und Jugendliche prüfen lassen. Darüber hinaus avisierte er, dass die Auslastung der Veranstaltungen auf 75 % erhöht werden könnte, wenn die Inzidenzzahlen deutlich sinken sollten.
Musikrats-Präsident Dr. Helmut Kaltenhauser plädierte abschließend: „Lieber Herr Staatsminister, lassen Sie uns bereits in den nächsten Tagen und Wochen einen Fahrplan für die Zeit sinkender Inzidenzen erarbeiten. Unsere Chöre und Orchester benötigen ausreichend Vorlauf und vor allem auch Planbarkeit für einen erneuten Restart.“

 

Foto: Andreas Horber

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