Zukunft der katholischen Kirchenmusik in Bayern

Offener Brief von BMR Präsident Bernd Sibler

München, 18.08.2025 BMR Präsident Bernd Sibler appeliert in einem offenen Brief an die Freisinger Bischofskonzerenz. Die Entscheidung der Deutschen Bischofskonferenz, die Zuschüsse für den Allgemeinen Cäcilienverband (ACV) ab 2027 komplett zu streichen, stellt einen tiefen Einschnitt für die katholische Kirchenmusik dar. Ohne hauptamtliche Strukturen droht ein Verlust an Qualität und Kontinuität – mitten in einer Zeit, in der andere Bereiche der Amateurmusik auf Professionalisierung setzen.

Hier der Wortlaut des Briefes:

Zukunft der katholischen Kirchenmusik in Bayern

Eure Eminenz,
lieber Herr Kardinal Marx,

mit großem Bedauern haben wir von der Entscheidung der Deutschen Bischofskonferenz gehört, dem Allgemeinen Cäcilienverband für Deutschland e.V. die Zuschussmittel ab dem Jahr 2027 vollständig zu streichen. Diese Entscheidung bedeutet einen erheblichen Einschnitt in die katholische Kirchenmusik, da sie hauptamtliche Verbandsstrukturen kaum noch möglich macht.

Die Entwicklung in anderen Bereichen der Amateurmusik geht den entgegengesetzten Weg und setzt verstärkt auf die Professionalisierung der Verbandsstrukturen durch hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Fehlen hauptamtlicher Strukturen wird sich mittelfristig auch auf die Arbeit in den Bundesländern und den Bistümern auswirken. Diese Entwicklung bedauern wir als Vertreter des Bayerischen Musikrates sehr.

Der Bayerische Musikrat gewährt aus Mitteln des Freistaats Bayern dem Allgemeinen Cäcilienverband für Deutschland für die Kirchenmusik der Bayerischen Bistümer 127.500 Euro. Davon dürfen bis zu 20% für die Verwaltungskosten (Personal / Miete etc.) verwendet werden.

Die Entscheidung der Deutschen Bischofskonferenz, sich komplett aus der Finanzierung des ACV zurückzuziehen, birgt die Gefahr, dass sich der Staat – bei vergleichbaren Sparzwängen – ebenfalls aus der finanziellen Verantwortung für die Kirchenmusik zurückziehen könnte. Die Entscheidung der Bischofskonferenz wäre damit ein Auslöser für eine fatale Kettenreaktion für die Kirchenmusik gerade in Bayern.

Die Kirchenmusik war und ist ein unverzichtbarer Bestandteil der bayerischen Amateurmusikszene. Diesem musikalischen Baustein wird nun im Bereich der katholischen Kirche die Basis für eine professionelle Verbandsarbeit entzogen.

Aus diesem Grund bitten wir Sie, sich in der Deutschen Bischofskonferenz für den Erhalt der Förderung des ACV einzusetzen.


Herzliche Grüße
Bernd Sibler
Präsident

 

2025-08-18-Offener-Brief als pdf

 

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