Papageno aus 240 Kehlen

22.07.2014

Chorklassen aus ganz Schwaben trafen sich am Dienstag in der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf. Erst gab es eine kleine Geschichte über das Wunderkind Mozart, dann präsentierten 9 Chorklassen ihre Lieder. Eine Konzertdarbietung geben und anderen zuhören lautet das Konzept, das Karl Zepnik hier zum sechsten Mal erprobte. Ministerialrat Michael Weidenhiller vom Kultusministerium hat bislang kein Chorklassentreffen verpasst. Knapp formulierte er am Ende, was alle Zuhörer empfanden: „Es ist einfach phantastisch, was die Kinder hier bieten!“

Auch Dr. Peter Hell von der Regierung in Schwaben sowie Schulrätin Eva Severa-Saile beglückwünschten alle Beteiligten. Hell: „Das Singen ist für die Kinder etwas absolut Grundlegendes. Umso wichtiger ist es, dass wir Lehrerinnen und Lehrer in der Grundschule haben, die mit den Kindern regelmäßig singen können. Das Fortbildungsangebot „Lehrer singen, Kinder klingen“ aus Marktoberdorf unterstützt diesen Ansatz langfristig. Das ist nicht nur in Bayern, sondern bundesweit einmalig.“

Mit der Einführungsgeschichte zum Wunderkind Mozart wollte Karl Zepnik einen besonderen Akzent setzen. „Singen hat viel mit Oper zu tun. Der beste Einstieg in die Welt der Oper ist, man singt eine Arie. Also haben wir die Vogelfänger-Arie für Kinder arrangiert und eine kleine Geschichte verfasst, um den Kindern Mozart und die Oper in ersten Schritten vorzustellen.“ So erklangen aus 240 Kinderkehlen sowohl Mozarts Maienlied als auch die Vogelfänger-Arie.

Anschließend traten Klassen der Jahrgangstufen 1, 2 oder 3 an Grundschulen aus Lindenberg im Allgäu, Marktoberdorf, Füssen-Schwangau, Rettenberg, Markt Rettenbach, Buxheim, Buchloe und Haldenwang mit einer bunten Auswahl aus Tages-, Spaß- und Spielliedern, Kanons, Erzählgeschichten und der Vogelhochzeit. Die 3a der Grundschule Marktoberdorf brachte mit ihrem Lied von Gerd-Peter Münden zum Abschluss noch einmal auf den Punkt, was alle empfanden: „Klasse, wir singen, singen steckt an! Singen macht Spaß, weil jeder es kann. Singt man zusammen, ist das der Hit! Klasse, wir singen, komm sing doch mit!“

Möglich ist dieses Chorklassentreffen in jedem Jahr Dank der großzügigen Unterstützung durch den Chorverband Bayerisch-Schwaben (CBS). Unter anderem staffiert er die Chorklassen mit T-Shirts aus und spendiert zum Dank an die jungen Sängerinnen und Sänger eine Brotzeit. Jürgen Schwarz, Geschäftsführender Präsident des CBS, ist dieses Treffen ganz wichtig: „Wir als Chorverband wissen, dass man mit dem Singen so früh wie möglich beginnen muss. Wer hier eine positive Erfahrung macht, kann es eigentlich nicht mehr lassen. Die Chorklassentreffen bieten eine solche Erfahrung. Das ist nicht zu übersehen.“

Christiane Franke

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