Vom 18. Juni bis 10. Juli 2011 verwandelten Sänger, Tänzer und Instrumentalisten aller Musikrichtungen Bayern in ein vielfach klingendes Land. Im Rahmen der „Europa-Tage der Musik“ luden Laien- und Profi-Ensembles zu Konzerten und Darbietungen. Bindendes Glied ist die Idee, über die Musik ein hörbares Zeichen zur Völkerverständigung untereinander zu setzen. In der Verbindung aus Tradition und Moderne pflegen diese Ensembles damit, was vor über 25 Jahren in Anlehnung an die „Fete de la musique“ begründet wurde: singen, musizieren und tanzen, in Chören, Blasmusikvereinen, Orchestern und kleine Gruppen auf Straßen, Plätzen und in Sälen. In diesem Jahr beteiligten sich rund 220 Ensembles mit über 7000 Musikerinnen und Musikern an den Europa-Tagen der Musik.
"Europa singt - wir singen mit"
Auch in diesem Jahr beteiligte sich der Landeschorverband Bayern als langjähriger Partner an den „Europa-Tagen der Musik“ des Bayerischen Musikrates. Die Vorsitzende des ChorVerbandes Bayern e.V. Angelika Schreiegg lud unter dem Motto „Europa singt – wir singen mit“ am Samstagnachmittag, 25. Juni 2011 zum Chorkonzert auf den Münchner Odeonsplatz ein.
In seinem Grußwort bezeichnete BMR-Präsident Dr. Thomas Goppel die bayerische Chorszene als wichtige Säule des Bayerischen Musikrates, die derzeit zu einem großen Aufschwung ansetzt.
Mit von der Partie waren der Volkschor Landshut, der Frauenchor Gröbenzell, das STIMMGEGLITZER-Vokalensemble, der Gesangverein Harmonie Olching, der Münchner Volksliederchor, der Siemens–Chor München, der Shanty-Chor „Isar-Möven“ und die Blechbläser-Geisenhausen.
Musik vereint Europa
Mit einem vielumjubelten Blasmusikkonzert endeten am Sonntag die Europatage 2011. Zum großen Finale an drei Tagen verwandelten Musikerinnen und Musiker aus der Region sowie aus Slowenien, Ungarn und Österreich Bad Füssing in einen Ort, in welchem die universelle Sprache der Musik den Ton angibt. „Dies ist ein idealer Anlass, dem negativen Europabild eine positive Note zu geben“, unterstrich Ministerialrat Herbert Hillig in seinem Grußwort in Vertretung des Schirmherrn, Kunstminister Wolfgang Heubisch. Dieses „hörende Beispiel der Völkerverständigung untereinander“ gelang am Samstagnachmittag zunächst auf regionaler Ebene mit Blaskapellen des Bezirksverbandes Bayerwald im Musikbund von Ober- und Niederbayern und weitete sich im abendlichen Galakonzert zu einem beispielhaften Zeugnis der Verbundenheit unterschiedlicher Kulturen durch die Musik aus.
An verschiedenen Orten in Füssing starteten die Stadtkapelle Waldkirchen, die Ulrichsbläser Büchlberg, die Marktkapelle Wegscheid, die Blaskapelle Neukirchen am Inn, die Dreiflüsse-Musikanten Passau und die Blaskapelle Hohenau-Ringelai zu einem Sternmarsch mit Zielpunkt Marktplatz auf dem Kurgelände, um sich zu einer einzigen großen Kapelle zu verbinden.
Im anschließenden offiziellen Festakt zum Abschluss der 26. Europa-Tage der Musik kamen zahlreiche Repräsentanten aus Politik und Kultur, unter ihnen Gastgeber Bürgermeister Alois Brundobler, Walter Taubeneder (MdL), Alexander Muthmann (MdL) sowie Herbert Hillig vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und BMR-Präsidenten Thomas Goppel, um den Altlandrat und langjährigen VBSM-Präsidenten Hanns Dorfner mit dem Silberne Wirbel auszuzeichnen. Die musikalische Umrahmung gestaltete die Jugend, Musikerinnen und Musiker der Kreismusikschule Passau und der Bläserakademie „advanced“ des Musikbundes von Ober- und Niederbayern.
Ein abwechslungsreiches Programm auf hohem Niveau bestimmte das zweieinhalbstündige Galakonzert am Abend. Die Obernzeller Bayerisch-Böhmische, eines von 12 Ensembleformationen der Marktkapelle Obernzell unter der Leitung von Andreas Samböck, starteten mit einer Polka, die die nachfolgenden Ensembles, die Innviertler Geigenmusi, die Csardaskapelle Heviz, die Schärdinger Weisenbläser und die Alpski „Die Alpenoberkrainer“ auf ihre Weise aufnahmen und variierten. Einen besonderen vokalen Akzent setzte der Chor Comium aus Slovenien. Folklore pur mit Schuhplattler und Peitschenknallen bot der Trachtenverein „Grenzlandla“ Gögging. Durch das Programm führte Rüdiger Nowak vom Bayerischen Rundfunk. In kurzweiligen Gesprächen erfuhr das Publikum mehr über musikalische Tradition und Ambition der durchweg begeistert aufspielenden Musiker.
Fast schon ein unbedingtes Muss und ein Garant für Qualität wie Beliebtheit bildete die BR1 live-Sendung mit Blasmusik am Sonntagvormittag. Gewohnt souverän führte Stephan Ametsbichler durch das Programm und stellte den Hörern am Radio wie dem Publikum im vollbesetzten großen Kurhaussaal die Akteure vor: die Marktkapelle Obernzell, ein Trompeten- und ein Klarinettenensemble der Bläserakademie „advanced“ des Musikbundes von Ober- und Niederbayern sowie die Alpski „Die Alpenoberkrainern“. Den absoluten Höhepunkt dieses Abschlusses erlebten jedoch nur die Besucher. Kurz nach zwölf Uhr übernahm Fred Artmeier für alle sichtbar die Führung. Seit Beginn der Europa-Tage der Musik war er der aktive und verlässliche Verbindungsmann zum Medienpartner BR und aktive Gestalter, wenn es darum ging, ambitionierter Laienmusik eine Plattform zu geben. In den frenetischen Schlussapplaus mischte sich viel Dank für diesen Mann, für den die 26. Europa-Tage der Musik die Abschlussveranstaltung in seinem beruflichen Dasein bildeten.
Einen Bericht mit viel Musik von der Abschlussveranstaltung der Europa-Tage der Musik sendet der Bayerische Rundfunk am Freitag, 15. Juli 2011 um 19 Uhr auf Bayern 1.