Jazzmomente zum Nacherleben

Miloš Todorovski, 2006 - Fotograf: Christian Wurm

Regensburg - Bilder, die leben und klingen: Dieses Konzept verfolgt die Ausstellung „Jazz: Facettenreich“, die ab Samstag, 29. April, in Regensburg zu sehen ist. Das Referat Jazz des Bayerischen Musikrats hat dafür Schätze aus seinem Fotoarchiv hervorgeholt, die renommierte Musikerinnen und Musiker in Aktion zeigen. Dank ergänzender digitaler Medien lassen sich die Bühnenmomente, zum Beispiel von Dee Dee Bridgewater, Dusko Goykovich, Eva Klesse oder Harri Stojka, mit dem Smartphone zum Tönen bringen. 


Mit der Ausstellung macht das Referat Jazz des Bayerischen Musikrats Teile seines Fotoarchivs für die Öffentlichkeit zugänglich. Es enthält Jazz-Fotos, die als Kulturgut und wichtige Erinnerungen erhalten bleiben sollen. Dazu gehört das Archiv des 1980 verstorbenen Fotojournalisten Ludwig Binder. Seine Bekanntheit verdankt er seiner politischen Fotografie, doch er hat in Berlin auch die Auftritte vieler Stars auf den Jazztagen dokumentiert. Ein ähnlich wertvolles Zeitzeugnis für den bayerischen Raum ist das Archiv des 2015 verstorbenen Fotografen Christian Wurm, der von den 80er-Jahren bis zu seinem Tod Jazzkonzerte bayerischer Festivals und Clubs festgehalten hat.  


Gemeinsam ist den in der Ausstellung gezeigten Bildern, dass sie die facettenreiche Ausgestaltung des Jazz in Szene setzen. Ergänzend werden Werke lebender Künstler gezeigt, die ebenfalls diese positive Energie sichtbar machen: Fotos des Augsburger Andreas Daschner, Motive des Journalisten Ssirus Pakzad, der auch als Stimme von Jazzsendungen des Bayerischen Rundfunks bekannt ist, und Konzertzeichnungen des Regensburger Künstlers Armin Hartmann. Zum Gedenken an den im März verstorbenen Saxofonisten Wayne Shorter ist sein gemeinsam mit Herbie Hancock verfasster offener Brief an die nächste Künstler-Generation ausgestellt. Und auch der im April verstorbene Trompeter Dusko Goykovich wird in der Ausstellung mit einem großformatigen Bühnenporträt geehrt. 


Die Ausstellung ist auf mehreren Ebenen erlebbar: Fotos, Kunstwerke, Plattencover und ergänzende Inhalte lassen sich an den Wänden und in Vitrinen betrachten. Wer ein Stück Jazzgeschichte lernen oder die gezeigten Bühnenmomente hören möchte, kann mit dem eigenen Smartphone über QR-Codes Informationen zu den Künstlerinnen und Künstlern und passende Hörbeispiele abrufen. Es empfiehlt sich, neben dem mobilen Gerät auch Kopfhörer in die Ausstellung mitzubringen. Zu sehen und zu hören sind in der Ausstellung Legenden des Jazz genauso wie aktuelle Künstlerinnen und Künstler der Avantgarde – Vielfalt dazustellen, ist dem Referat Jazz ein Anliegen. 


Das seit Januar 2023 bestehende Referat Jazz präsentiert sich mit der Ausstellung gleichzeitig das erste Mal: Es wurde neu gegründet, nachdem im bis Ende 2022 bestehenden Bayerischen Jazzinstitut ein Trägerwechsel notwendig wurde. Das nun zum Bayerischen Musikrat gehörende Referat dient als zentrale Beratungs-, Kommunikations- und Dokumentationsstelle rund um das Thema Jazz und hat seinen Sitz in der Regensburger Altstadt. Finanziell gefördert wird es vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Sein Träger, der Bayerische Musikrat, ist die größte Kulturorganisation Bayerns und vertritt mit seinen Mitgliedsverbänden rund eine Million Menschen in den Bereichen Laien- und Profimusik im Freistaat.  


Die Ausstellung „Jazz: Facettenreich“ ist von 29. April bis 31. Juli 2023 in der „Pina – die kleine Pinakothek“ im Altstadt-Quartier Münchner Hof (Tändlergasse 9, Regensburg) zu sehen. Geöffnet ist sie Montag bis Samstag von 13 bis 18 Uhr. Montags und dienstags ist Personal vom Referat Jazz vor Ort und beantwortet Fragen zur Ausstellung. Der Eintritt ist frei. Zeitgleich wird die Ausstellung auch virtuell unter www.bayerischer-musikrat.de/jazz-facettenreich vorgestellt. 

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