Am 8. November 2025 traf sich die bayerische Jazzszene in der Trendsporthalle Ingolstadt zur 4. Tagung des Bayerischen Jazzverbands und des Referats Jazz des Bayerischen Musikrats. Erstmals fand die Veranstaltung in Kooperation mit dem Bayerischen Musikrat statt. Insgesamt 26 Teilnehmende – darunter Verbandsmitglieder, weitere bayerische Veranstalter:innen und erstmals auch selbstständige Musiker:innen – nutzten den Tag, um sich weiterzubilden, aktuelle Entwicklungen der Branche zu diskutieren und sich intensiv zu vernetzen.
Seitens des Bayerischen Jazzverbands waren Prof. Tizian Jost, Valentina Oefele, Bernhard Lindner und Georg Richardsen vor Ort. Das Referat Jazz des Bayerischen Musikrats hat Désirée Dischl repräsentiert.
Impulse, Einblicke und viele offene Gespräche
Nach der Begrüßung durch Dr. Dorothea Deneke-Stoll, Bürgermeisterin der Stadt Ingolstadt, eröffnete Audience-Development-Expertin Karla Hirsch das Programm. In ihrem Impulsvortrag zum Thema „Publikum gewinnen & halten“ zeigte sie auf, wie wichtig es ist, junge Menschen stärker in Teams und Strukturen einzubinden. Die Nachwuchsthematik – ein Dauerbrenner in der Szene – trat hier erneut deutlich hervor.
Anschließend sprach Linda Ann Davis, Diversity-Expertin der Deutschen Jazzunion, über das Thema „Fair veranstalten - Barrieren abbauen“. Sie machte deutlich, dass schon kleine Veränderungen einen großen Unterschied machen können – und dass Fairness und Zugänglichkeit immer mitgedacht werden sollten.
Beim gemeinsamen Mittagessen und dem anschließenden Austauschforum zeigte sich, wie groß der Gesprächsbedarf innerhalb der Szene ist. Von organisatorischen Fragen über Finanzierungsrealitäten bis hin zu neuen Kooperationsideen – die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit für offenen, konstruktiven Austausch.
Das etablierte Format „Unsere Mitglieder stellen sich vor“ rundete den offiziellen Teil der Tagung ab:
– Der Jazzclub Abensberg e.V. berichtete über interne Strukturen und die neue Spielstätte.
– Die Kunst- und Kulturbastei präsentierte sich mit einem für die Szene bemerkenswert jungen Team und schilderte die derzeit herausfordernde finanzielle Lage in Ingolstadt.
Gemeinsamer Konzertbesuch als Abschluss
Den stimmungsvollen Ausklang bildete ein gemeinsamer Besuch der Ingolstädter Jazztage im Stadttheater Ingolstadt. Beim Konzert „Jazz meets Orchester“ mit der Kammerphilharmonie Ingolstadt und Andreas Martin Hofmeier feat. SchutterNeun Bigband wurde der Tag musikalisch abgerundet – und bot erneut Raum für Gespräche, Reflexionen und Begeisterung.
Atmosphäre: engagiert, offen, vernetzend
Die Stimmung während der gesamten Tagung war geprägt von großem Interesse und offener Austauschfreude. Besonders erfreulich war die starke Teilnahme und die Zahl neuer Gesichter, die den Dialog innerhalb der gesamten Jazzszene weiter bereichern.
Ausblick
Die Tagung soll auch im Jahr 2026 gemeinsam mit dem Referat Jazz des Bayerischen Musikrats stattfinden – und soll weiter ausgebaut werden, um noch mehr Akteur:innen der bayerischen Jazzlandschaft zusammenzubringen.